Am Montag, den 16.09.2019 war es endlich soweit. Das diesjährige Profil „Verantwortliches Handeln in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ mit Herrn Jellinghaus und Frau Schweinhuber trafen sich frühmorgens um 06:30 Uhr am Gymnasium Ohmoor, um von dort in die belgische und europäische „Hauptstadt“ Brüssel zu fahren. Nach achtstündiger, klimafreundlicher Busfahrt hatten wir unser zentral gelegenes Hostel Sleep Well erreicht und zogen in die Zimmer ein. Etwas später erkundeten wir mit einer kleinen selbstgestalteten Rallye die Stadt und bekamen so schon mal einen ersten Eindruck von der örtlichen Umgebung. Zum Abendessen ging es zurück zum Hostel, wo uns ein Buffet erwartete. Zur Abendgestaltung gingen wir in eine typisch-belgische Bar, um uns dort das Hamburgische Derby, das Fußballspiel vom HSV gegen St. Pauli anzusehen. Leider konnten nur ein paar Freunde des Fußballs lachend auf dem Weg nach Hause gehen.
Nachdem alle ausgeschlafen waren gab es am nächsten Morgen es ein leckeres Frühstück, wonach wir von drei Schüler*innen verschiedene Beispiele für Street Art, die sich auf berühmte belgische Comics bezogen, gezeigt bekamen, unter anderem Tim und Struppi, Asterix und Obelix und natürlich die Schlümpfe. Am Nachmittag besuchten wir das neue „House of European History“, wo uns mit Audioguides eine individuelle Führung ermöglicht wurde. Das Museum war sehr spannend gefüllt mit europäischen Etagen der Einigung, der Gemeinschaft bis hin zum heutigen Stand der EU. Später erwartete uns eine weitere Führung diesmal im EU Parlament. Dort wurde uns unter anderem der Brüssler Plenarsaal gezeigt, den man normalerweise nur im Fernsehen zu Gesicht bekommt. Am Abend aßen wir gemeinsam im Hostel und hatten die Möglichkeit unseren Abend frei zu gestalten.
Das Programm am Mittwoch war für viele Schüler*innen im Kurs das Spannendste, zum einen, weil wir uns in einem Role Play beim Parlamentarium mit den Grundsätzen der europäischen parlamentarischen Arbeit befassen konnten, zum anderen, da wir die Möglichkeit hatten, den Nachmittag, im Gruppen, frei zu gestalten, was einer der Gründe war, weswegen auf der Reise eine so „starke Gemeinschaft innerhalb des Profils“ zur Geltung kam. Die Simulation eines Parlamentsbeschlusses am Vormittag hat vielen Schüler*innen die vielen verschiedenen beteiligten Akteure, im speziellen die Medien und deren Einfluss und die Komplexität hinter einer solchen Entscheidungsfindung gezeigt. Durch den Besuch im Parlamentarium war es vielen möglich, ihre im Unterricht erlangten sozio-politischen Kenntnisse anzuwenden.
Da der Freitag vollständig von der Busfahrt beansprucht wurde, bildete der Donnerstag das Finale der Reise. Zunächst wurden wir von Fr. Wetzig von der Friedrich-Ebert-Stiftung besucht, die uns über die Arbeit der FES und dem Stiftungssystem generell informiert hat, was uns natürlich einen „überaus hilfreichen Input“ für unsere Profilfächer, speziell PGW und Wirtschaft, geliefert hat. Am Nachmittag haben wir das weltweit bekannte und zur Weltausstellung 1958 errichtete Atomium besucht, die Aussicht von der obersten Plattform genossen und uns die Dauerausstellung im Inneren angesehen. Im Anschluss haben wir uns zum nahe gelegenen Museum für Belgisches Design begeben, was zwar nicht unbedingt im Fokus der Profilfächer gelegen hat, dennoch aber sehr informativ und schön gestaltet war und zudem für einen „kulturellen Ausgleich“ zu den politischen Impressionen gesorgt hat. Ein abendliches Pommes Essen auf die Empfehlung der deutschen Bundeskanzlerin und ein sehr gelungenes Gruppenfoto im Leopoldpark bildeten dann einen gemeinschaftlichen Abschluss. In Brüssel haben wir nicht nur eine starke Gemeinschaft innerhalb unseres Oberstufenprofils vertiefen können, sondern auch viel erlebt und relevante Informationen für unsere Profilfächer mitgenommen.
Text: Amelie Schröder, Alina Doval Link und Linus Bohm, Januar 2020
Fotos: Lukas Lißewski
